Das Projekt
Entlang der Bahn entsteht ein vielfältiges Quartier mit charaktervollen Bauten und abwechslungsreicher Silhouette. Zwei Hochpunkte markieren die Hauptverbindungen. Die Gebäude sind so angeordnet, dass sie Einblicke in die grünen Innenräume gewähren und gleichzeitig als Lärmschutz dienen.
Dahinter gruppierte, unterschiedlich gestaltete Gebäude sorgen mit geringerer Höhe für einen harmonischen Übergang zum bestehenden Quartier Eigermatte. Die verlegte Industriestrasse wird beidseitig von Bäumen gesäumt und mit Vorzonen ausgestattet und entwickelt sich zum Begegnungsort.
Die neun Neubauten zählen vier bis neun Vollgeschosse. Sie umfassen 300 bis 350 Wohnungen für 600 bis 700 Einwohnende, Flächen für Gewerbe, Büro, Dienstleistungsangebote und Detailhandel sowie grosszügige attraktive Freiräume.
Ein grosser Teil des neuen Quartiers besteht aus zugänglichen Freiräumen unterschiedlicher Art inklusive Kinderspielplätze. Im Innern des Quartiers bietet ein halböffentlicher Grünraum mit Spielfläche Platz für Erholung und Austausch.
Die «Filzi» soll nach Möglichkeit erhalten bleiben. Ein allfälliger Ersatzneubau müsste sich in Charakter und Volumetrie am heutigen Gebäude orientieren. Im Gebiet der Firma Martignoni ist ein mittel- bis langfristiger Weiterbetrieb wie auch eine neue Nutzung sichergestellt.
Fragen & Antworten
Das im qualitätssichernden Verfahren beigezogene unabhängige Fachgremium ist zum Schluss gekommen, dass sich die neue Überbauung optimal in die bestehende Ortsstruktur und das Ortsbild einfügt. An prominenter Lage an der Bahn entsteht ein architektonisch vielfältiges Quartier mit charaktervollen Gebäuden. Vom Zug und den Perrons aus ist entlang der Industriestrasse eine abwechslungsreiche Silhouette zu sehen, die sich von der Sägegasse bis zur Belpbergstrasse erstreckt; zwei Hochpunkte markieren die wichtigsten Verbindungen ins Dorf. Dank angemessenen Gebäudelängen entsteht eine durchlässige Front, die Einblicke in die dahinterliegenden grünen Freiräume gewährt und gleichzeitig als Lärmriegel dient.
Das Gebäudeensemble nimmt die charakteristische Atmosphäre der ins Grüne eingebetteten Produktionsbetriebe auf. Hinter der ersten Gebäudelinie sind in der zweiten Reihe mehrere Gebäude gruppiert, in unterschiedlichen Abständen und mit individuellen Formen und Eigenschaften. Dank ihrer Vielfalt und abnehmenden Höhe schaffen die Gebäude einen harmonischen Übergang ins bestehende Quartier.
Die «Filzi» an der Industriestrasse 4 – die legendäre Filzfabrik, die ab 1919 jahrzehntelang Filzbahnen und auch Filzpolster für Stühle und Pferdesättel herstellte – soll nach Möglichkeit erhalten bleiben. Laut dem Bauinventar der Gemeinde zählt die «Filzi» zwar weder zu den erhaltens- noch schützenswerten Bauten, doch das Gebäude hat für den Ort einen hohen identitätsstiftenden Wert. Ob der Erhalt gelingt, hängt von der Bausubstanz (Erdbebensicherheit, Schadstoffe, energetischer Zustand etc.) und von der Frage ab, wie aufwändig und kostenintensiv eine Sanierung wäre. Auch gilt es zu klären, welche Nutzungen eine sanierte «Filzi» zuliesse und in welchem Verhältnis diese Möglichkeiten zu den Sanierungskosten stünden.
Ein allfälliger Ersatzneubau müsste sich im Charakter und in der Volumetrie an der heutigen «Filzi» orientieren und gestalterisch ebenbürtig sein. Ob die alte oder neue «Filzi»: Das Gebäude spielt für das Erscheinungsbild des neuen Quartiers eine Schlüsselrolle. Ihre Besonderheit machen die Lage, der industrielle Ausdruck und die niedrigere Gebäudehöhe aus, die wesentlich zur Bildung der attraktiven Silhouette an der Industriestrasse beiträgt und räumliche Tiefe in den Innenbereich erzeugt. Ein allfälliger Ersatzneubau sollte dennoch keine Rekonstruktion des heutigen Gebäudes sein: Der industrielle Charakter der «Filzi» wäre vielmehr neu zu interpretieren und in die heutige Zeit zu übersetzen.
Den prägenden Merkmalen wie etwa den Fassadenöffnungen und der Sichtbarkeit der verwendeten Materialien müsste dabei Rechnung getragen werden. Bei der Planung wäre ein anerkanntes qualitätssicherndes Verfahren durchzuführen (Studienauftrag nach SIA 143 mit mehreren Teams). Nur falls das beigezogene Beurteilungsgremium einverstanden wäre, dürften die Fassadenhöhen gegenüber heute um 10 Prozent erhöht werden.
Der Gewerbebetrieb Martignoni produziert auch weiterhin. Die Planungsvorlage sichert jedoch die Möglichkeit, auch diesen Bereich baulich neu zu entwickeln. Eine Aufgabe und/oder Verlagerung des Kunststoff-Spritzguss-Betriebs steht derzeit aber nicht zur Diskussion. Der Gewerbebau «Martignoni» am Dorfmattweg 5 bleibt somit auch langfristig bestehen. Das kommunale Bauinventar weist das Gebäude als erhaltenswert aus.
Die Vorzonen zwischen Industriestrasse und Gebäuden resp. Bahn werden mit Bäumen bepflanzt. Daneben entsteht im Innern des Quartiers ein grosser Grünraum. Dieser Bereich ist als halböffentlicher Raum konzipiert, bietet Platz für Erholung und Begegnung und beinhaltet eine grössere Spielfläche. Insgesamt besteht ein grosser Teil des neuen Quartiers aus zugänglichen Freiräumen unterschiedlicher Art (inklusive Kinderspielplätze).