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Standort

Durch seine unmittelbare Nähe zum Bahnhof und zum Dorfkern zählt das Areal zwischen Belpbergstrasse und Sägegasse zu den wichtigsten Entwicklungsgebieten in der Gemeinde. Heute weist das Gebiet einen hohen Anteil an ungenutzten versiegelten Flächen und Gebäuden mit geringer Geschosszahl auf.

Das Gebot des haushälterischen Umgangs mit der Ressource Boden legt nahe, das Areal besser zu nutzen. Die Planung über die Grundstücksgrenzen hinweg stellt sicher, dass am Ende der Entwicklung eine gut gestaltete Gesamtüberbauung steht. Gleichzeitig wird so eine etappierte Umsetzung möglich.

Münsingen will ein attraktives regionales Zentrum mit breitem Wohnangebot und hoher Lebensqualität sein. Ein Begegnungsort mit vielfältigen Arbeitsplätzen und prosperierenden Gewerbe-, Dienstleistungs- und Industriebetrieben. Die Gemeinde will sich erneuern und dabei verantwortungsbewusst mit den Ressourcen umgehen. Die Planung «Bahnhof West» steht in Einklang mit diesen Zielen.

Münsingen ist auf ein gewisses Bevölkerungswachstum angewiesen. Ein moderates, qualitatives Wachstum dient der gesunden Entwicklung der Gemeindefinanzen, der Finanzierung der geplanten Investitionen sowie der guten Auslastung der Infrastrukturen. Die aktuellen Bevölkerungsprognosen für Münsingen liegen deutlich unter den Erwartungen der letzten Ortsplanungsrevision.

Fragen & Antworten

Das zwischen der Belpbergstrasse und dem Wohn-, Alters- und Pflegeheim Senevita liegende Gebiet weist heute einen hohen Anteil an ungenutzten versiegelten Flächen und Gebäuden mit geringer Geschosszahl auf. Aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zum Bahnhof und zum Dorfkern zählt das Areal in der Gemeinde zu den wichtigsten Entwicklungsgebieten innerhalb der Bauzone. Die geplante Siedlungsentwicklung nach innen ist ein Paradebeispiel für kluge bauliche Verdichtung am richtigen Ort – wenn nicht hier, wo dann?

Zusätzlicher Wohn- und Arbeitsraum entsteht nicht auf der grünen Wiese, sondern auf einem bereits genutzten Areal an bestens erschlossener Lage. Bestehende Infrastrukturen werden noch besser ausgelastet und gleichzeitig unbebaute Flächen ausserhalb des Siedlungsgebiets geschont. Mit publikumsorientierten Nutzungen entlang der attraktiv gestalteten Industriestrasse und neuen Verbindungen für den Fuss- und Veloverkehr stärkt das neue Quartier die gleisübergreifende Zentrumsbildung. Die zentrale Lage des neuen Quartiers mit kurzen Wegen bietet auch die Chance für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten.

Die Planung über die Grundstücksgrenzen hinweg stellt sicher, dass am Ende des Prozesses eine schlüssige und gut gestaltete Gesamtüberbauung steht. Gleichzeitig wird eine etappierte Umsetzung in den einzelnen Gebietseinheiten ermöglicht. Die Gesamtplanung bringt die Bedürfnisse der Gemeinde und der beteiligten Grundeigentümer sowie den ortsbaulichen Qualitätsanspruch unter einen Hut. Die verschiedenen Grundeigentümerschaften sind in der Projektträgerschaft durch die Bay Projektentwicklung West AG vertreten.

Die ständige Wohnbevölkerung der Gemeinde von heute rund 13 100 Personen ist um 140 Personen tiefer als noch im September 2023. Sie wird durch die verhältnismässig schwache Bautätigkeit bis 2030 nur schwach zunehmen – um schätzungsweise rund 300 Personen. Das ist deutlich weniger als im Rahmen der letzten Ortsplanungsrevision erwartet und liegt weit unter den Erwartungen der regionalen Richtplanung und des Kantons. Münsingen ist aber auf ein gewisses Bevölkerungswachstum angewiesen.

Ein moderates, qualitatives  Wachstum dient der gesunden Entwicklung der Gemeindefinanzen, der Finanzierung der geplanten Investitionen sowie der guten Auslastung der Infrastrukturen. Die Gemeinde plant die Infrastrukturen so, dass sich zusätzliche Anforderungen abdecken lassen. Geplanter Baustart für die Überbauung Bahnhof West ist um 2030. Wird das gesamte bauliche Potential in diesem Gebiet ausgeschöpft, nimmt die Bevölkerung – über eine Dauer von mindestens 10 Jahre verteilt – um insgesamt rund 5 % zu. Ein so moderates Wachstum ist gut verträglich.

Die Gemeinde Münsingen will ein attraktives regionales Zentrum sein, das Jung und Alt ein reichhaltiges Wohnangebot und hohe Lebens- und Siedlungsqualität bietet – ein städtischer Begegnungsort mit vielfältigen Arbeitsplätzen und prosperierenden Betrieben. Die Gemeinde soll sich erneuern und dabei verantwortungsbewusst mit den Ressourcen und der Natur umgehen. Die Planung «Bahnhof West» steht in Einklang mit diesen Zielen im Leitbild der Gemeinde und ist für die Weiterentwicklung Münsingens ein Schlüsselprojekt.

Das neue Quartier bietet zentrumsnah dringend benötigten Wohnraum und Platz für Einkauf, Gastronomie und Gewerbe und schafft sicheren und attraktiven öffentlichen Raum. Geringer Fussabdruck pro Kopf, Gebäude nach neustem energetischen Standard, Schwammstadtprinzip, hoher Anteil an emissionsfreier Mobilität: Die Überbauung entspricht den Zielen der Gemeinde für eine ressourcenschonende Weiterentwicklung. Sie unterstützt die Umsetzung der Berner Energiestrategie, indem sie die Vorgaben des kommunalen Richtplans Energie 2022, die Ziele des Labels Energiestadt Gold sowie die kantonale Energiegesetzgebung berücksichtigt. Die Überbauung wertet das Gebiet westlich des Bahnhofs auf, stärkt die gleisübergreifende Zentrumsbildung und wird zum lebendigen Teil Münsingens.

Unter dem Strich ist mit einem positiven Effekt zu rechnen. Die Grundeigentümer werden eine Abgabe für die Planungsmehrwerte bezahlen, die aufgrund der höheren Nutzung des Gebietes entsteht. Eine erste Berechnung ergibt eine Mehrwertabgabe an die Gemeinde von 7 bis 10 Mio. Franken. Das Geld fliesst in eine Spezialfinanzierung und wird insbesondere dafür verwendet, Infrastrukturanlagen zu finanzieren. Definitiv festgelegt wird die Höhe der Mehrwertabgabe zum Zeitpunkt der Plangenehmigung. Die dannzumaligen Landwerte werden die Grundlagen der Berechnung sein. Die zusätzlichen Einwohnerinnen und Einwohner erhöhen das Steuersubstrat jährlich um schätzungsweise rund 1 Mio. Franken.

Die gemeindeseitigen steuerfinanzierten Infrastrukturkosten halten sich mit netto rund 4 bis 5 Mio. Franken in Grenzen. Die Gesamtkosten für die Basiserschliessung (Infrastrukturen Industriestrasse, Werke, Landerwerb für Strasse, Planungskosten, Risikoposition) belaufen sich gemäss aktuellem Verfahrensstand auf rund 12.3 Mio. Franken. Zusätzlich wird die Gemeinde den Landanteil für den Bahninfrastrukturausbau der SBB im Umfang von rund 3 bis 3.5 Mio. vorfinanzieren, was ein Gesamttotal von rund 15.3 bis 15.8 Mio. Franken ergibt.

Die Projektträgerschaft / Grundeigentümer beteiligen sich mit rund 4 bis 4.5 Mio. Franken an den Infrastrukturkosten und erstatten diese an die Gemeinde zurück. Ebenfalls fliesst der vorfinanzierte Betrag für den Landanteil SBB von rund 3 bis 3.5 Mio. später an die Gemeinde zurück. Somit verbleibt aktuell der Gemeinde ein Kostenanteil von 8.5 Mio. Franken, wobei die tatsächlichen Kosten nach Abzug eines Beitrags aus dem Agglomerationsprogramm des Bundes wie erwähnt rund 4 bis 5 Mio. Franken betragen. Die detaillierten Anteile sind in der weiteren Projektentwicklung auszuhandeln.

Schlecht genutzt: Die Entwicklung und Neubebauung entspricht dem Gebot der haushälterischen Bodennutzung.

Schlecht genutzt: Die Entwicklung und Neubebauung entspricht dem Gebot der haushälterischen Bodennutzung.

Optimal erschlossen: Die Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Münsingen befindet sich in unmittelbarer Nähe.

Optimal erschlossen: Die Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Münsingen befindet sich in unmittelbarer Nähe.

Bestens verbunden: Dank neuen Fuss- und Veloverbindungen rücken der östliche und der westliche Ortsteil zusammen.

Bestens verbunden: Dank neuen Fuss- und Veloverbindungen rücken der östliche und der westliche Ortsteil zusammen.

Mangelhaft gestaltet: Mit der neuen Industriestrasse wird der öffentliche Raum massiv aufgewertet.

Mangelhaft gestaltet: Mit der neuen Industriestrasse wird der öffentliche Raum massiv aufgewertet.